In der medizinischen Fachsprache wird der Reizmagen „funktionelle Dyspepsie“ genannt, was nichts anderes als funktionelle Verdauungsstörung bedeutet. Der Begriff fasst eine ganze Menge von Beschwerden im Bereich des Oberbauchs zusammen, bei denen jeweils keine organische Störung bekannt ist.
Die tatsächlichen Ursachen des Reizmagens, der umgangssprachlich nervöser Magen genannt wird, sind unbekannt. Veränderte Schmerzwahrnehmung und eine mangelnde oder ungewöhnliche Magenbeweglichkeit sind eventuelle Gründe für dieses Magenproblem. In vielen Fällen hängt die funktionelle Dyspepsie mit Störungen im Verdauungstrakt zusammen, wie beispielsweise beim Reizdarmsyndrom oder bei der Refluxkrankheit, bei der die Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Die Symptome des Reismagens dauern häufig über einen langen Zeitraum hinweg an.
Die Erkrankung ist in Deutschland sehr verbreitet: Jeder Dritte klagt über Brennen im Magen oder Verdauungsbeschwerden und Reizmagen. Bei jedem zweiten Betroffenen können die Ärzte keine organischen Ursachen feststellen. Magen beruhigen ist die oberste Devise bei der Behandlung eines Reizmagens.
Reizmagen – Die Ursachen
Personen, die an einem Reizmagen leiden, haben höchstwahrscheinlich ein überempfindliches Nervensystem im Bereich Darm und Magen. Diese starke Sensibilität kann den Magen sehr empfänglich für innere und äußere Reize machen. Der Magen dieser Patienten reagiert deshalb auch empfindlich auf die Magensäure, sobald diese den Weg in die Speiseröhre findet.
Eine anormale Magenbeweglichkeit könnte auch eine Ursache sein, die den Reizmagen begünstigt, gerade dann, wenn die Magenwand-Muskulatur nicht mehr ausreichend aktiv agiert. Denn die Nahrung bleibt so zu lange in dem Verdauungsorgan.
In manchen Fällen ist ein Befund möglich und der Reizmagen kann auf eine spezielle Form einer Magenschleimhautentzündung zurückgeführt werden, die durch Helicobacter-Bakterien hervorgerufen wurde.
Sehr oft liegen ernährungsbedingte oder psychische Gründe zugrunde. Die Verdauungsbeschwerden können zum Beispiel eine Folge einer ungesunden Lebens- oder Ernährungsweise sein. Die Hauptverursacher in diesem Zusammenhang sind meistens zu reichhaltiges und ungesundes Essen, zu viel Kaffee und Alkohol sowie eine sehr hektische Lebensweise, die durch viel Stress gekennzeichnet ist.
Ursachen eines Reizmagens können sein:
- Bewegungsstörung des Magens
- Bewegungsstörung im oberen Darm / Dünndarm
- Zu schnelle Magenentleerung
- Zu langsame Magenentleerung
- Hohe Empfindlichkeit gegenüber Magensäure
- Magensäure steigt in die Speiseröhre auf
- Magenschleimhautentzündung
- Allerlei psychische Faktoren
- Falsche Ernährungsweise
- Ungesunde Lebensweise
Warnzeichen!
In den meisten Fällen entwickelt sich dieses Krankheitsbild schleichend. Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall beginnen erst in einer Zeitspanne von drei Monaten oder noch länger. Manchmal verschwinden die Beschwerden wieder und tauchen jedoch später wieder auf. Betroffene sollten auf solche Warnzeichen achten!
Anzeichen & Symptome eines Reizmagens
Viele Anzeichen des Reizmagens treten in Form von Verdauungsproblemen auf. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen im Bereich des Oberbauchs. Häufig sind weitere Symptome wie Völlegefühl, Aufstoßen, Abneigung gegenüber manchen Speisen und Appetitlosigkeit festzustellen. Manche Patienten leiden unter Erbrechen und Übelkeit.
Oft treten auch Stuhlunregelmäßigkeiten und Blähungen auf. Sogenannte vegetative Störungen begleiten das Krankheitsbild in vielen Fällen. Sie entstehen durch die Reizung vom vegetativen Nervensystem und können sich durch vermehrtes Schwitzen, Herzstechen, Kreislaufprobleme und Herzrasen bemerkbar machen.
Blut im Stuhl, Gewichtsverlust und Nachtschweiß gehören nicht zu Anzeichen für einen Reizdarm, können aber auf eine andere scherwiegende Erkrankung hinweisen.